Montag, 12. Februar 2018

Jahresbericht 2017


Wie immer möchte, ich mich gleich zu Beginn meines Berichtes bei allen Angehörigen der KFB II -Umwelt- für die geleistete Arbeit und die gute Kameradschaft bedanken. Ihr leistet mit eurer Einsatzbereitschaft einen wichtigen, ehrenamtlichen Beitrag zur Sicherheit in unserem Landkreis.

Das Jahr 2017 hatte als Highlight im April die Auslieferung unseres neuen Gerätewagen Messtechnik (GW-Mess) parat. Der Landkreis hat für die Realisierung „tief in die Tasche“ gegriffen. Dafür gilt an dieser Stelle für die Verantwortlichen unser besonderer Dank. Danken möchten wir auch unserem Kreisschirrmeister Wolfgang Düver und dem Kameraden Hans Jürgen Schott von der FF Lüchow. Wolfgang hat uns mit seinem Fachwissen stets begleitet und gut beraten und Schotti hat die Beschriftung für das Fahrzeug gesponsert. D A N K E!!!!!!

Der GW-Mess wurde von Fa. GSF aus Twist gebaut. Hier ein paar Bilder von dem Schmuckstück:






Genauso möchten wir uns auf diesem Wege bei allen Firmen und
Personen bedanken, die uns das Üben bei ihnen ermöglicht haben.

Dank gilt auch allen  Feuerwehrkameraden/ Innen, die uns bei unserer Arbeit unterstützten und Übungen für uns ausarbeiteten.
Für die stets gute Zusammenarbeit mit allen Feuerwehren im LK Lüchow-Dannenberg, sowie deren Führungskräften, den Fachdiensten Ordnung und Veterinär der Kreisver-waltung, möchten wir uns ebenfalls bedanken.

Genau wie das Jahr 2016 hielt uns auch 2017 in Atem. Bei sechs Einsätzen, davon wieder zwei mit Einsatzstichwort ABC-2 und davon einer MANV-Lage (Massenanfall von Verletzten) und einer Alarmübungen konnten wir unser Wissen unter Beweis stellen. Die Einsätze schlugen insgesamt mit ca. 480 Stunden zu Buche.

Die Einsätze 2017:

Gleich der erste Einsatz am 04.04.2017 hatte es in sich. Das Einsatzstichwort lautete Austritt ätzender/reizender Stoffe an der Bernhard Varenius Schule in Hitzacker. Zunächst wurde von der Leitstelle ABC 1 ausgelöst. Als die ersten Kräfte vor Ort waren erkannten sie schnell, dass es hier offensichtlich viele verletzte Schüler mit Atemwegsreizungen gibt. Daraufhin wurde der Einsatz auf ABC 2 und MANV erhöht, was auch die Alarmierung der DRK Bereitschaft mit der Komponente Sanität und Betreuung zur Folge hatte. Es wurde ein Behandlungsplatz für 50 Verletzte aufgebaut. Im Ergebnis hatte ein Schüler Pfefferspray versprüht. 29 Schüler wurden verletzt und am Sichtungsplatz in „grün“ und „gelb“ eingestuft (Triage). Einige mussten in die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik eingeliefert werden. Das Zusammenspiel von allen am Einsatz beteiligten Einheiten und der Elbe-Jeetzel-Klinik, welche sich auf eine Vielzahl von Verletzten vorbereitet hatte war gut. Nachdem der Stoff fest stand, konnte der Einsatz beendet werden und die Einsatzstelle an die Polizei für ihre Ermittlungen übergeben werden.
(Im Einsatz: FF Hitzacker, KFB II (1.-3. Zug), DRK Bereitschaft, SEG, hauptamtlicher Rettungsdienst, Polizei)




Am 31.05.2017 gab es einen Alarm für die Züge 2 und 3. Die Einsatzmeldung lautete „unklarer Gasgeruch“ in Trebel. Alarmiert wurde der Fachzug Messen und Spüren und der Fachzug Dekontamination. Vor Ort konnte durch die Kameraden des 2. Zuges kein „gefährliches Gas“ festgestellt werde, so dass die Kameraden des 3. Zuges den Einsatz auf der Anfahrt abbrechen konnten.
(Im Einsatz:  KFB II (1.Zug, und, 3. Zug), örtliche Ortswehren, Polizei)

Am 13.06.2017 wurden wir in den Bahnhof nach Schnega alarmiert. Das Einsatzstichwort ließ nichts Gutes verheißen: „ABC 2 brennende Lock mit Gefahrgutkesselwagen“. Gemeinsam mit den örtlichen Wehren und der Polizei aus Lüchow sowie der Bundespolizei, sowie dem Notfallmanager der DB AG wurde der Einsatz abgearbeitet. Im Bahnhof stand ein Zug mit 24 Kesselwagen, davon 12 leer und ungereinigt und 8 mit je 25.000 Ltr. Gefahrgut. Alles brandgefährlich und explosiv. In der Elektroanlage der Lok war es zu einem Schwelbrand gekommen. Der Lokführer konnte den Zug noch in den Bahnhof fahren. Bevor er in Krankenhaus kam, übergab er die Beförderungspapier an den Einsatzleiter. Nachdem alles geerdet war, konnte die Lok unter Atemschutz mit einer Wärmebildkamera überprüft und freigemessen werden. Danach wurde sie abgekoppelt und von einer Diesellok in den Bahnhof Wieren geschleppt werden. Zwischenzeitlich wurde in der Einsatzleitung über eine Evakuierung des Bereiches Schnega Bahnhof nachgedacht.
(Im Einsatz: KFB II (1.-3. Zug), FF Billerbeck, Schnega, Lüthentien und Clenze, SEG, Polizei und Bundespolizei)




Am 22.08.2017 wurde in Bergen/Dumme durch eine Erdbaufirma eine Hauptleitung der eon Avacon für Erdgas beschädigt. Das Gas trat unkontrolliert aus und führte zu einer sehr hohen Explosionsgefahr im Bereich der Breiten Straße, der B 71 in Bergen/D. Zu diesem Einsatz wurden die FF Bergen/Dumme und der Fachzug Spüren und Messen der KFB II alarmiert. Durch die FF Bergen wurde der Brandschutz sichergestellt, um eine Ausbreitung des Gases zu minimieren kam auch ein Hydroschild zum Einsatz. Der Fachzug Messen und Spüren führte ständige Messungen durch, um die Explosionsgefahr zu überprüfen. Die Bundesstraße wurde gesperrt und die Anwohner in der Breiten Straße evakuiert. Durch Mitarbeiter der eon Avacon wurde das Leck abgedichtet.
(Im Einsatz: FF Bergen, KFB II (2. Zug), Polizei, Rettungsdienst)

Einen Tag später kam es in Küsten, am 23.08.2017 zu einem Einsatz mit identischem Einsatzstichwort. Im Bereich der B 493 war starker Gasgeruch im Bereich einer Gasübergabestation wahrnehmbar. Zusammen mit dem Energieversorger konnte die Ursache im weiteren Verlauf geklärt werden. An der Gasübergabestation wird dem bis dahin geruchlosen Gas der typische Markierungsstoff hinzugesetzt, der dem Gas seinen charakteristischen Geruch gibt. An dieser Anlage war es zu einer Leckage gekommen, sodass der Markierungsstoff austrat. Von diesem ginge laut dem Energieversorger jedoch keine Explosionsgefahr aus, wie es bei dem eigentlichen Gas der Fall ist.
(Im Einsatz:  FF Küsten, Wustrow, KFB II (2. Zug), SEG Polizei)

Der letzte Einsatz führte uns am 13.10.2017 auf die L 256 zwischen Gusborn und Grippel. Dort war nach einem Verkehrsunfall ein Autokran umgestürzt. Aus diesem traten Betriebsstoffe (Diesel und Hydrauliköl aus). Die Leckagen wurden durch den 1. Fachzug „Gefahrgut“ abgedichtet und die Reststoffe wurden abgepumpt (insgesamt 350 Liter). Das besondere bei diesem Einsatz war, dass mit einem weiteren Autokran ein Minibagger über den umgestürzten Kran gehoben werden musste. Damit konnte eine Mulde ausgehoben werden, um so an eine der Leckagen zu gelangen.
(Im Einsatz:  FF Gusborn, Laase, KFB II (1. Zug), Straßenmeisterei, Polizei)

Unsere diesjährige Alarmübung führte uns am 03.11.2017 in das Dannenberger Stadtbad. Das Szenario: Ein Chlorgasunfall im Dannenberger Stadtbad - viele Verletzte und ein Schadstoffaustritt an der Zumischanlage. Diese Lage stellte sich den Kameradinnen und Kameraden der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 – Umwelt.
Gemeinsam mit Rainer Trapp hatte der Kreisbereitschaftsführer Stefan Schmidt diese Lage gewählt und erarbeitet um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Unterstützung gab es dabei von der DRK Bereitschaft Sanität aus Dannenberg, die mittels geschminkten Personen die Verletzten simulierte. Somit mussten insgesamt zehn Badegäste und Angestellte aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Mittels Chemikalienschutzanzügen und Atemschutz-geräten war es mehreren Trupps möglich den Gefahrenbereich sicher zu betreten und so die Patienten der Erstversorgung zuzuführen.  Durch die Dunkelheit war auch die Suche nach den Verletzten in den Umkleiden und Duschen eine besondere Herausforderung. Mit Hilfe einer Wärmebildkamera konnte diese Aufgabe jedoch ohne Probleme gelöst werden.
Neben der Gefahrgutlage galt es eine Person, die unter einem Baum eingeklemmt war, zu befreien. Mit einer Motorsäge wurde auch diese Lage erfolgreich bewältigt.
(Im Einsatz: KFB II 1.-3. Zug, Führungsstaffel SG Elbtalaue, DRK Bereitschaft Dannenberg)



Aus- und Fortbildung:

Anlässlich einer Fortbildung mit einem Notfallmanager der Deutschen Bahn AG stellten wir die Frage, ob es möglich ist den Gefahrgut-Ausbildungszug der DB nach Dannenberg zu bekommen. Dieser Zug ist in ganz Deutschland im Einsatz und die Wartezeit beträgt mehrere Jahre. Vom 22.08. bis zum 24.08.2017 kam der Zug zu uns, in den Bahnhof nach Dannenberg und wir konnten daran üben. Wir haben dann auch den umliegenden ABC Einheiten die Termine zum Üben an dem Zug angeboten. Einheiten aus dem LK Uelzen und Lüneburg nahmen das Angebot gern an.



Darüber hinaus wurde in den Zügen der Bereitschaft die Ausbildung gem. der Dienstpläne durchgeführt.
Wir haben an diversen Besprechungen teilgenommen, u. a. an der Besprechung der ABC-Einheitsführer auf Ebene der Polizeidirektion Lüneburg und an einer Besprechung des be-freundeten Gefahrgutzuges Uelzen-Nord.

Im 3. Fachzug Dekontamination wurde der komplette Trinkwassersatz ausgetauscht und der Schwerpunkt der Ausbildung lag in dem Umgang mit den neuen Geräten und der Abnahme durch das Gesundheitsamt, sowie dem Umgang mit der erforderlichen Desinfektion der Teile und Ausrüstung.

An der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz wurden diverse Fach- und Führungslehrgänge aus dem Bereich ABC besucht.

Für die Aus- und Fortbildung wurden so 1566 Stunden erfasst.


Die Gesamtbilanz der Stunden sieht nun wie folgt aus:

480 Einsatzstunden plus 1566 Übungsstunden

ergibt 2046 Gesamtstunden für die KFB II -Umwelt- (Vorjahr: 1784,75)


Die Kreisfeuerwehrbereitschaft II -Umwelt- wünscht den Feuerwehren im Landkreis Lüchow-Dannenberg wenig Einsätze und ein unfallfreies 2018!

Stefan Schmidt, EHBM
(Kreisbereitschaftsführer II)

Veröffentlicht: Henrik Peters – Pressesprecher Kreisfeuerwehrbereitschaft II - Umwelt