Wie
immer möchte, ich mich gleich zu Beginn meines Berichtes bei allen Angehörigen
der KFB II -Umwelt- für die geleistete Arbeit und die gute Kameradschaft
bedanken. Ihr leistet mit eurer Einsatzbereitschaft einen wichtigen, ehrenamtlichen
Beitrag zur Sicherheit in unserem Landkreis.
Das
Jahr 2017 hatte als Highlight im April die Auslieferung unseres neuen
Gerätewagen Messtechnik (GW-Mess) parat. Der Landkreis hat für die Realisierung
„tief in die Tasche“ gegriffen. Dafür gilt an dieser Stelle für die
Verantwortlichen unser besonderer Dank. Danken möchten wir auch unserem
Kreisschirrmeister Wolfgang Düver und dem Kameraden Hans Jürgen Schott von der
FF Lüchow. Wolfgang hat uns mit seinem Fachwissen stets begleitet und gut
beraten und Schotti hat die Beschriftung für das Fahrzeug gesponsert. D A N K
E!!!!!!
Der
GW-Mess wurde von Fa. GSF aus Twist gebaut. Hier ein paar Bilder von dem
Schmuckstück:
Genauso
möchten wir uns auf diesem Wege bei allen Firmen und
Personen
bedanken, die uns das Üben bei ihnen ermöglicht haben.
Dank
gilt auch allen Feuerwehrkameraden/
Innen, die uns bei unserer Arbeit unterstützten und Übungen für uns
ausarbeiteten.
Für
die stets gute Zusammenarbeit mit allen Feuerwehren im LK Lüchow-Dannenberg,
sowie deren Führungskräften, den Fachdiensten Ordnung und Veterinär der
Kreisver-waltung, möchten wir uns ebenfalls bedanken.
Genau
wie das Jahr 2016 hielt uns auch 2017 in Atem. Bei sechs Einsätzen, davon
wieder zwei mit Einsatzstichwort ABC-2 und davon einer MANV-Lage (Massenanfall
von Verletzten) und einer Alarmübungen konnten wir unser Wissen unter Beweis
stellen. Die Einsätze schlugen insgesamt mit ca. 480 Stunden zu Buche.
Die
Einsätze 2017:
Gleich
der erste Einsatz am 04.04.2017 hatte es in sich. Das Einsatzstichwort
lautete Austritt ätzender/reizender Stoffe an der Bernhard Varenius Schule in
Hitzacker. Zunächst wurde von der Leitstelle ABC 1 ausgelöst. Als die ersten
Kräfte vor Ort waren erkannten sie schnell, dass es hier offensichtlich viele
verletzte Schüler mit Atemwegsreizungen gibt. Daraufhin wurde der Einsatz auf ABC
2 und MANV erhöht, was auch die Alarmierung der DRK Bereitschaft mit der
Komponente Sanität und Betreuung zur Folge hatte. Es wurde ein Behandlungsplatz
für 50 Verletzte aufgebaut. Im Ergebnis hatte ein Schüler Pfefferspray
versprüht. 29 Schüler wurden verletzt und am Sichtungsplatz in „grün“ und
„gelb“ eingestuft (Triage). Einige mussten in die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik
eingeliefert werden. Das Zusammenspiel von allen am Einsatz beteiligten
Einheiten und der Elbe-Jeetzel-Klinik, welche sich auf eine Vielzahl von
Verletzten vorbereitet hatte war gut. Nachdem der Stoff fest stand, konnte der
Einsatz beendet werden und die Einsatzstelle an die Polizei für ihre
Ermittlungen übergeben werden.
(Im
Einsatz: FF Hitzacker, KFB II (1.-3. Zug), DRK Bereitschaft, SEG,
hauptamtlicher Rettungsdienst, Polizei)
Am
31.05.2017 gab es einen Alarm für die Züge 2 und 3. Die Einsatzmeldung
lautete „unklarer Gasgeruch“ in Trebel. Alarmiert wurde der Fachzug Messen und
Spüren und der Fachzug Dekontamination. Vor Ort konnte durch die Kameraden des
2. Zuges kein „gefährliches Gas“ festgestellt werde, so dass die Kameraden des
3. Zuges den Einsatz auf der Anfahrt abbrechen konnten.
(Im
Einsatz: KFB II (1.Zug, und,
3. Zug), örtliche Ortswehren, Polizei)
Am
13.06.2017 wurden wir in den Bahnhof nach Schnega alarmiert. Das
Einsatzstichwort ließ nichts Gutes verheißen: „ABC 2 brennende Lock mit
Gefahrgutkesselwagen“. Gemeinsam mit den örtlichen Wehren und der Polizei aus
Lüchow sowie der Bundespolizei, sowie dem Notfallmanager der DB AG wurde der
Einsatz abgearbeitet. Im Bahnhof stand ein Zug mit 24 Kesselwagen, davon 12
leer und ungereinigt und 8 mit je 25.000 Ltr. Gefahrgut. Alles brandgefährlich
und explosiv. In der Elektroanlage der Lok war es zu einem Schwelbrand
gekommen. Der Lokführer konnte den Zug noch in den Bahnhof fahren. Bevor er in
Krankenhaus kam, übergab er die Beförderungspapier an den Einsatzleiter.
Nachdem alles geerdet war, konnte die Lok unter Atemschutz mit einer
Wärmebildkamera überprüft und freigemessen werden. Danach wurde sie abgekoppelt
und von einer Diesellok in den Bahnhof Wieren geschleppt werden.
Zwischenzeitlich wurde in der Einsatzleitung über eine Evakuierung des
Bereiches Schnega Bahnhof nachgedacht.
(Im
Einsatz: KFB II (1.-3. Zug), FF Billerbeck, Schnega, Lüthentien und
Clenze, SEG, Polizei und Bundespolizei)
Am
22.08.2017 wurde in Bergen/Dumme durch eine Erdbaufirma eine Hauptleitung
der eon Avacon für Erdgas beschädigt. Das Gas trat unkontrolliert aus und
führte zu einer sehr hohen Explosionsgefahr im Bereich der Breiten Straße, der
B 71 in Bergen/D. Zu diesem Einsatz wurden die FF Bergen/Dumme und der Fachzug
Spüren und Messen der KFB II alarmiert. Durch die FF Bergen wurde der
Brandschutz sichergestellt, um eine Ausbreitung des Gases zu minimieren kam
auch ein Hydroschild zum Einsatz. Der Fachzug Messen und Spüren führte ständige
Messungen durch, um die Explosionsgefahr zu überprüfen. Die Bundesstraße wurde
gesperrt und die Anwohner in der Breiten Straße evakuiert. Durch Mitarbeiter
der eon Avacon wurde das Leck abgedichtet.
(Im
Einsatz: FF Bergen, KFB II (2. Zug), Polizei, Rettungsdienst)
Einen
Tag später kam es in Küsten, am 23.08.2017 zu einem Einsatz mit identischem
Einsatzstichwort. Im Bereich der B 493 war starker Gasgeruch im Bereich einer
Gasübergabestation wahrnehmbar. Zusammen mit dem Energieversorger
konnte die Ursache im weiteren Verlauf geklärt werden. An der
Gasübergabestation wird dem bis dahin geruchlosen Gas der typische
Markierungsstoff hinzugesetzt, der dem Gas seinen charakteristischen Geruch
gibt. An dieser Anlage war es zu einer Leckage gekommen, sodass der
Markierungsstoff austrat. Von diesem ginge laut dem Energieversorger jedoch
keine Explosionsgefahr aus, wie es bei dem eigentlichen Gas der Fall ist.
(Im Einsatz: FF Küsten, Wustrow, KFB II (2. Zug), SEG
Polizei)
Der
letzte Einsatz führte uns am 13.10.2017 auf die L 256 zwischen Gusborn
und Grippel. Dort war nach einem Verkehrsunfall ein Autokran umgestürzt. Aus
diesem traten Betriebsstoffe (Diesel und Hydrauliköl aus). Die Leckagen wurden
durch den 1. Fachzug „Gefahrgut“ abgedichtet und die Reststoffe wurden
abgepumpt (insgesamt 350 Liter). Das besondere bei diesem Einsatz war, dass mit
einem weiteren Autokran ein Minibagger über den umgestürzten Kran gehoben
werden musste. Damit konnte eine Mulde ausgehoben werden, um so an eine der
Leckagen zu gelangen.
(Im Einsatz:
FF Gusborn, Laase, KFB II (1. Zug), Straßenmeisterei, Polizei)
Unsere
diesjährige Alarmübung führte uns am 03.11.2017 in das Dannenberger
Stadtbad. Das Szenario: Ein Chlorgasunfall im Dannenberger Stadtbad - viele Verletzte und ein
Schadstoffaustritt an der Zumischanlage. Diese Lage stellte sich den
Kameradinnen und Kameraden der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 – Umwelt.
Gemeinsam mit Rainer Trapp hatte
der Kreisbereitschaftsführer Stefan Schmidt diese Lage gewählt und erarbeitet
um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Unterstützung gab es dabei von der DRK
Bereitschaft Sanität aus Dannenberg, die mittels geschminkten Personen die
Verletzten simulierte. Somit mussten insgesamt zehn Badegäste und Angestellte
aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Mittels
Chemikalienschutzanzügen und Atemschutz-geräten war es mehreren Trupps möglich
den Gefahrenbereich sicher zu betreten und so die Patienten der Erstversorgung
zuzuführen. Durch die Dunkelheit war auch die Suche nach den Verletzten
in den Umkleiden und Duschen eine besondere Herausforderung. Mit Hilfe einer
Wärmebildkamera konnte diese Aufgabe jedoch ohne Probleme gelöst werden.
Neben
der Gefahrgutlage galt es eine Person, die unter einem Baum eingeklemmt war, zu
befreien. Mit einer Motorsäge wurde auch diese Lage erfolgreich bewältigt.
(Im Einsatz: KFB II 1.-3.
Zug, Führungsstaffel SG Elbtalaue, DRK Bereitschaft Dannenberg)
Aus-
und Fortbildung:
Anlässlich
einer Fortbildung mit einem Notfallmanager der Deutschen Bahn AG stellten wir die
Frage, ob es möglich ist den Gefahrgut-Ausbildungszug der DB nach Dannenberg zu
bekommen. Dieser Zug ist in ganz Deutschland im Einsatz und die Wartezeit
beträgt mehrere Jahre. Vom 22.08. bis zum 24.08.2017 kam der Zug zu uns, in den
Bahnhof nach Dannenberg und wir konnten daran üben. Wir haben dann auch den
umliegenden ABC Einheiten die Termine zum Üben an dem Zug angeboten. Einheiten
aus dem LK Uelzen und Lüneburg nahmen das Angebot gern an.
Darüber
hinaus wurde in den Zügen der Bereitschaft die Ausbildung gem. der Dienstpläne
durchgeführt.
Wir
haben an diversen Besprechungen teilgenommen, u. a. an der Besprechung der
ABC-Einheitsführer auf Ebene der Polizeidirektion Lüneburg und an einer
Besprechung des be-freundeten Gefahrgutzuges Uelzen-Nord.
Im
3. Fachzug Dekontamination wurde der komplette Trinkwassersatz ausgetauscht und
der Schwerpunkt der Ausbildung lag in dem Umgang mit den neuen Geräten und der
Abnahme durch das Gesundheitsamt, sowie dem Umgang mit der erforderlichen
Desinfektion der Teile und Ausrüstung.
An
der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz wurden diverse
Fach- und Führungslehrgänge aus dem Bereich ABC besucht.
Für
die Aus- und Fortbildung wurden so 1566 Stunden erfasst.
Die Gesamtbilanz der Stunden
sieht nun wie folgt aus:
480
Einsatzstunden plus 1566 Übungsstunden
ergibt
2046 Gesamtstunden für die KFB II -Umwelt- (Vorjahr: 1784,75)
Die
Kreisfeuerwehrbereitschaft II -Umwelt- wünscht den Feuerwehren im Landkreis
Lüchow-Dannenberg wenig Einsätze und ein unfallfreies 2018!
Stefan
Schmidt, EHBM
(Kreisbereitschaftsführer
II)
Veröffentlicht: Henrik Peters – Pressesprecher Kreisfeuerwehrbereitschaft II - Umwelt